Dort, unweit des Brockens, wartete schon Sebastian auf uns und eskortierte uns in die Hütte von "Eintracht Braunschweig Wintersport" zur Vorbereitung.
Dankenswerterweise konnten wir auch auf die Skier des hiesigen Vereins zurückgreifen - denn auch wenn der eine oder andere schon mal auf Langlaufskiern gestanden hat,
waren wir doch mehr oder weniger alle ziemliche Amateure und somit größtenteils auch ohne eigenes Equipment. Aber es fand sich für jede Größe ein passendes
Paar Skischuhe und auch für jede Gewichtsklasse ein passendes Paar Langlaufskier. So stapften wir am späten Morgen dann euphorisch und voller Vorfreude
hinaus in den Schnee in Richtung Übungswiese und selbst der kontinuierliche Nieselregen konnte unsere Freude nur wenig trüben.
Die Loipen waren erst kurz zuvor neu gespurt worden. Doch bevor es in den Wald ging, sollten wir zumindest erstmal die grundlegenden Techniken erlernen.
Auch dazu hatte Sebastian ein umfassendes Programm vorbereitet und so fuhren wir, nach einer anfänglich doch allseits recht wackligen Übungsrunde,
den 700-Meter langen Rundkurs trotz leichter Steigungen und Abfahrten bald wesentlich sicherer. Man mag es auch kaum glauben:
Selbst eine Runde ohne Stöcke die leichte Anhöhe hinauf, die Kraft nur aus den Beinen holend, klappte überraschend gut.
Nach 2 Stunden - leider noch immer im Nieselregen - legten wir dann jedoch erst einmal eine Mittagspause ein. Wie sich herausstellte,
hatten sich einige kulinarisch wohl auf eine mehrwöchige Polarexpedition eingestellt - an Essen mangelte es in jedem Fall nicht.
Doch was wäre auch ein richtiges Sportevent ohne eine zünftige Verpflegung inklusive vielerlei Kuchen?
So gestärkt ging es dann am Nachmittag (endlich!) auf die Piste in den Wald. Selbst erstaunt wie gut man doch vorankommt, ging es ein paar Kilometer bergan in Richtung Brocken.
Der Harz präsentierte sich dabei wieder einmal als schmucke Winter-Wunderlandschaft, auch wenn der Nieselregen noch immer anhielt.
Doch die Begeisterung über die so rasch neu erlernte Fortbewegungsmethode spornte die RSC-Delegation an und so führte uns der Weg bis zum Dreieckigen
Pfahl an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Dort angekommen gab es vor der Rückkehr zum Auto noch eine wichtige Unterrichtseinheit: Das Bremsen.
Dies hatte so manche(r) schon mehr oder weniger freiwillig, teilweise auch sehr abrupt und ungeplant während des bisherigen Tages ausprobiert.
Damit wir jedoch auf unseren Weg hinab ins Tal nicht etwa arglose und unschuldige Passanten gefährden würden, übte Sebastian in weiser
Voraussicht noch einmal das Bremsen und Anhalten. Zumindest letzteres klappte bei allen schlussendlich, auf die eine oder andere Weise.
So vorbereitet ging es dann zurück zum Auto, wo sich bei allen Teilnehmenden dann auch langsam die Müdigkeit bemerkbar machte.
Die mittlerweile doch sehr nassen Sachen wurden gegen trockene getauscht, die Skier und die Schuhe an den dankbaren Spender zurückgegeben.
Als alle im Auto saßen und die Fahrt losgehen sollte, endete diese jedoch schon nach wenigen Metern. Komisch - warum hatten die Reifen plötzlich keinen Grip mehr?
Bei eingehender Untersuchung des Problems war die Ursache für die frühe Unterbrechung der Fahrt jedoch schnell gefunden: Offenbar hatte man tagsüber
beim Räumen der Straßen einen Schneehaufen von einem knappen Meter hinter dem Auto aufgetürmt. Und wir Skiläufer waren offensichtlich alle so erschöpft,
dass diesen niemand bemerkt hatte, als wir ins Auto stiegen und unser Fahrzeug dort folgerichtig hineinsemmelte.
So endete der Ausflug noch mit einer Teambuilding-Aktivität, in welcher der Schneehaufen unter großem Gelächter über die allgemeine Geistesabwesenheit entfernt wurde.
Dann ging es schließlich zurück nach Göttingen, wo wir in den Abendstunden ankamen. Alle waren sich einig: Dies war ein absolut großartiger Tag und ein tolles Event!
Vielen Dank, Sebastian!
Und nicht wenige klagten auch Tage danach noch über Muskelkater...
Manuel
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